Brust Zentrum Dortmund
So sichern wir die Diagnose Brustkrebs
Damit eine bösartige Erkrankung der Brust frühzeitig erkannt werden kann, sollten Sie regelmäßig zum Frauenarzt gehen. Wenn sich Veränderungen der Brust abzeichnen, zum Beispiel Knoten oder Verhärtungen, wird Ihr Gynäkologe weitere Untersuchungen in die Wege leiten. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren haben alle zwei Jahre einen Anspruch auf ein kostenloses Mammografie-Screening. Besteht der Verdacht auf Brustkrebs, ist es ratsam, sich möglichst bald in einem Brustzentrum untersuchen lassen. Zu diesem Zweck bieten wir montags und mittwochs ab 8:30 Uhr sowie nach Vereinbarung eine Brustsprechstunde an. Bitte bringen Sie bereits vorhandenes Untersuchungsmaterial, etwa Befunde und Bilder der Brust, mit zu Ihrem Termin. Dr. Georg Kunz, Chefarzt des Brust Zentrums im St.-Johannes-Hospital, sieht sich alle Dokumente an und erstellt daraufhin einen eigenen Befund. Die eindeutige Diagnose teilen wir Ihnen in der Regel am darauffolgenden Montag in einem persönlichen Gespräch mit.
Im Folgenden erläutern wir Ihnen verschiedene Diagnoseverfahren. Selbstverständlich steht Ihnen das Ärzteteam des Brust Zentrums jederzeit auch persönlich für Fragen zur Verfügung.
Bei jeder Vorsorgeuntersuchung tastet der Frauenarzt Ihre Brust ab. Entdeckt er eine auffällige Stelle, zum Beispiel ein Knötchen, wird er im nächsten Schritt ein bildgebendes Verfahren empfehlen oder Sie direkt an das Brustzentrum überweisen. Nicht alle Veränderungen der Brust lassen sich jedoch ertasten.
Kernspintomografie (Mamma-MRT)
Bei diesem Verfahren werden starke Magnetfelder genutzt, um dreidimensionale Abbildungen des Körpers zu erstellen. Die Patientin erhält während der Untersuchung über eine Infusion in die Armvene ein Kontrastmittel. Da es sich in der Brust unterschiedlich stark anreichert, können Mediziner die einzelnen Gewebeabschnitte leichter erkennen. Das Mamma-MRT kommt zum Beispiel bei Frauen zum Einsatz, die eine Prothese tragen. Anders als bei der Mammografie sind die Patientinnen dabei keiner schädlichen Strahlung ausgesetzt.
Mammografie (Röntgen der Brust)
Mithilfe der Mammografie können Ärzte das Brustdrüsengewebe beurteilen. Auf den Röntgenbildern sind Knoten ab einer Größe von einem halben Zentimeter sichtbar. Außerdem können Mediziner während des Screenings auf kleinste Kalkherde stoßen, die auf eine bösartige Erkrankung hinweisen können. Bei der Mammografie wird die betroffene Brust zwischen zwei Plexiglasplatten flachgedrückt. Je dünner die durchgestrahlte Schicht ist, desto aussagekräftiger das Ergebnis. Die Strahlenbelastung ist bei heutigen Geräten äußerst gering.
Mammasonografie (Ultraschall der Brust)
Die Mammasonografie ist eine wichtige Ergänzung zur Tastuntersuchung und zur Mammografie. Das Drüsengewebe wird dabei per Ultraschall abgebildet. Mediziner verwenden diese Methode, um gut- oder bösartige Tumoren in der Brust nachzuweisen und die Achsel zu untersuchen. Außerdem können sie anhand des Ultraschalls feststellen, wo genau sich der Tumor befindet.
Mammografisch gesteuerte Vakuumstanzbiopsie
Mikroverkalkungen können auf ein kleines Mammakarzinom hinweisen, müssen sie aber nicht. Es ist bekannt, dass zwei Drittel aller Mikroverkalkungen völlig harmlos sind. Durch die Vakuumstanzbiopsie kann der Arzt Verkalkungen diagnostizieren und gleichzeitig entfernen. Die mammografische Kontrolle ist notwendig, weil Verkalkungen nicht per Ultraschall dargestellt werden können.
Hochgeschwindigkeitsstanze (Jetbiopsie)
Die Jetbiopsie verläuft ähnlich wie die Vakuumstanzbiopsie. Mit der Biopsienadel werden in Hochgeschwindigkeit geringe Mengen Tumorgewebe entnommen. Diese Methode führen Ärzte bei dringendem Verdacht auf Brustkrebs durch. Es geht letztendlich darum, die Diagnose zu sichern oder auszuschließen.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, sprechen die Ärzte alle weiteren Schritte gemeinsam mit der Patientin ab. Im Fokus stehen dabei die brusterhaltende Therapie, die Entfernung von Wächterlymphknoten, die Chemotherapie oder die rekonstruktive Brustchirurgie.
Nicht alle Veränderungen in der Brust können mittels Stanzbiopsie abgeklärt werden – weil sie beispielsweise zu nah an der Brustwand liegen. Dann ist ein operativer Eingriff notwendig. Um gesundes Gewebe zu schonen, markiert der Arzt unmittelbar vor der OP den auffälligen Brustbereich (Drahtmarkierung). Hierzu steckt er spezielle Markierungsdrähte in das örtlich betäubte Gewebe. Die exakte Lage der Drähte wird entweder über Röntgen oder Ultraschall kontrolliert. An den Drähten kann sich der Chirurg bei der OP orientieren.
Das Gewebe zu beurteilen, ist Aufgabe des Pathologen. Mehrere Aspekte spielen für die Wahl der Therapie eine Rolle:
- Art und Lage des Tumors, sowie
- seine Größe, Tiefe und Ausbreitung.
Kann der Pathologe das entnommene Gewebe nicht hinreichend begutachten, greifen Ärzte unter bestimmten Umständen auf eine Schnellschnittuntersuchung zurück. Während die Patientin im Operationssaal in Narkose liegt, schneidet der Chirurg das verdächtige Gewebe heraus. Ein Bote bringt es dann direkt in die Pathologie. Nach 10 bis 15 Minuten erhält der Chirurg den Befund aus dem Labor und kann daraufhin die Operation fortführen.